Gemeinsame Presseerklärung zum Forderungsbeschluss der IG Metall für die Tarifrunde 2021

Dr. Ernst Wolf, zugleich Vizepräsident von Metall NRW: „Nicht erst durch die Corona-Pandemie ist die Metall- und Elektroindustrie in einer schweren Krise. Auch der IG Metall ist es nicht entgangen, dass unser gesamter Wirtschaftszweig als bedeutendster deutscher Industriesektor gegen eine schwache Konjunktur, einen massiven Strukturwandel und digitale Transformation ankämpfen. Häufig ist es in den zurückliegenden Monaten den Sozialpartnern der M+E-Industrie gelungen, betriebsnahe Lösungen zu entwickeln und Beschäftigung von Belegschaften zu sichern. Wenn die IG Metall nunmehr eine Entgeltforderung in Höhe von 4 Prozent erhebt und damit die Belastung für unsere Betriebe weiter in die Höhe treibt, handelt sie wider besseres Wissen. Unsere Mitgliedsfirmen, die bislang weitgehend Beschäftigung im Betriebe halten konnten und dieses auch weiter wollen, erwarten von den Sozialpartnern eine verlässliche, verständige Tarifpolitik mit verkraftbaren Tarifergebnissen und flexiblen Instrumenten, um den Weg aus der schweren Krise fortzusetzen.“

Ralf Lutter: „Die von der IG Metall geforderten sicheren Arbeitsplätze setzen wettbewerbsfähige Produkte und zukunftsfähige Standortbedingungen voraus. In diesem Sinne hat der zurückliegende Tarifabschluss 2020 einen ersten wertvollen Beitrag geleistet und einen sozialpartnerschaftlichen Weg gewiesen, der in der noch immer andauernden schwersten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit nicht verlassen werden darf. Vielmehr legt es die wirtschaftliche Situation weiter nahe, die Bedingungen für eine wirtschaftliche Gesundung der M+E-Industrie zu verbessern, statt sie zu belasten. Ob vor diesem Hintergrund die gewerkschaftsseitige Kündigung von bewährten Tarifregelungen zur Beschäftigungssicherung hilfreich ist, darf bezweifelt werden.“

Der Verbund der Metallarbeitgeberverbände Westfalen-Lippe-Ems ist mit seinen Mitgliedsbetrieben in den Bereichen Detmold und Gütersloh, die für 25.000 Arbeitsplätze in der Region stehen, eine der führenden Metallarbeitgeberorganisationen des Landes.